Mudhal Āḻvārs – die ersten drei Āḻvārs

Viel wurde über die Āḻvārs geschrieben, die 12 poetischen Heiligen, deren Verse das Herz der südlichen Linie der Śrī Vaiṣṇavas bilden, zu der auch das koyil.de Projekt gehört. Dieser Text befasst sich mit den ersten drei Āḻvārs, die kurz hintereinander auf dieser Welt erschieben und bei denen bereits vieles angelegt wird, was spätere Āḻvārs wie Nammāḻvār oder Periyāḻvār in wundervolle Worte fassen werden. In unserer Linie werden die ersten drei Āḻvārs oft zusammen als Mudhal Āḻvārs gefasst, Mudahl bedeutet auf tamilisch „früh“.

Es gibt eine gut hunder Jahre alte Debatte darüber, wie die Āḻvārs zeitlich einzuordnen sind. Unsere Tradition legt Wert darauf, dass sie in alter Zeit, zu Beginn des aktuellen Kali Yugas vor etwa 4000 Jahren gelebt haben. Die akademische Forschung platziert sie im 7. – 9. Jahrhundert unserer Zeit. Das Problem mit der Festlegung des historischen Alters der Āḻvārs ist, dass es kaum schriftlichen Belege über irgendetwas in Indien vor dem 9. / 10. Jahrhundert unserer Zeit gibt. Dies liegt vor allem daran, dass muslimische Invasoren im Laufe des 10. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung begannen, Indien zu erobern und alle Universitäten und Bibliotheken, die sie vorfanden, verbrannten.

Wir haben den Eindruck, dass die akademische Datierung so funktioniert, dass in den Versen nach Bezügen zu Tempeln und Orten Ausschau gehalten wird, um dann zu schlussfolgern, dass Tempel X im Jahr Y gebaut wurde, daher kann der Autor der Verse nur einige Jahr vor dem Jahr Y geboren worden sein. Das Problem mit diesem Ansatz ist, dass die heutigen Tempel i.d.R. ältere Bauwerke ersetzt haben oder umfangreiche Umbauten dieser älteren Bauswerke darstellen. Viele im 11. und 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung neu gebaute Tempel hatten zudem Vorgängerbauten aus Holz, deren Spuren sich aufgrund der schnellen Zersetzung von Material im Klima Indiens heute nicht mehr nachweisen lassen.

Die Gedichte der Āḻvārs beschreiben dazu noch meistens die Bildgestalt und die Umgebung des Temples, nun nicht die Details des Tempelgebäudes. Zum Beispiel sehen wird Verweise auf die Lage auf einer Insel und auf die hohen Mauern des Śrīraṇgam Tempels im Thirumālai, aber wichtige und bekannte Merkmale des heutigen Tempels wie die Halle der Tausend Säulen oder die goldenen Vimanas (Spitzen) einiger Tempelgebäude finden keinerlei Erwähnung. Aus diesem Grund halten wir diesen Ansatz zur Datierung für fragwürdig.

Insgesamt ist die Menge an Informationen, die wir über das Leben der Āḻvārs haben, ausgesprochen beschränkt. Das ist kein Wunder: die Āḻvārs und ihre Verse waren zur Zeit von Nāthamuni, einem Vorgänger von Rāmānuja, der im 9. Jahrhundert unserer Zeit erschien, so gut wie vergessen. Was wir wissen wurde durch Nammāḻvār übermittelt, der mit Hilfe der Nachkommen von Nammāḻvārs Schüler Madhurakaviāḻvār vor Nāthamuni erschien. Madhurakaviāḻvār war ein fähiger Yogi, der in der Lage war, sein Leben außerordendlich zu verlängern (er verließ seinen Körper vermutlich nur einige Jahrzehnte vor der Zeit von Nāthamuni). Nāthamuni verbindet daher die Zeit der Āḻvārs mit der Zeit der Āchāryas, die mit ihm begann. Von Nāthamuni an wurden die Lebensgeschichten der Āḻvārs in der Linie der Āchāryas weiter gegeben, zusätzlich hat sich einiges an Folkore entwickelt.

Poigai Āḻvār

Die akademische Forschung platziert Poigai Āḻvār im 7. Jahrundert, unsere Tradition berichtet von seiner Geburt am Ende des letzten Zeitalters (dem Dvapara Yuga), also ca. im Jahr 4.200 vor unserer Zeitrechnung. Er wurde im tamilischen Monat Aippasi geboren, der normalerweise im Bereich Oktober / November liegt. Dies ist in Südinden der kälteste Monat, die Temperaturen überschreiten selten 30° Celsius. Da er im Dvapara Yuga geboren wurde, war seine Lebensspanne gemäß der vedischen Lehren deutlich größer als die von heutigen Menschen.

Er wurde in der Nähe des Yathothkari Perumal Tempels in einem Ort namens Thiruvekkā geboren, der in Kanchipuram liegt- einem Ort, der etwa 50km westlichen der Küste Tamil Nadus zum Golf von Benganeln liegt, im Südwesten der heutigen Stadt Chennai. Er und die beiden Āḻvārs, die in den beiden Tagen nach seiner Geburt geboren wurden (Bhūta Āḻvār und Pey Āḻvār) hatten keine menschlichen Mütter, sondern erschienen auf Blumen. Poigai Āḻvār wurde auf einem kleinen Teich auf einer Lotusblüte gefunden.


Blick in den Yathothkari Perumal Tempel, wie er heute aussieht

Es gibt einige alternative Namen, unter denen der Āḻvār bekannt ist. Poigai bedeutet im tamilischen kleiner Teich und Āḻvār bedeutet „versenkt in die Hingabe an Gott“. Verbreitete alternative Namen sind „Saro Yogi“, was im Sanskrit „wesentlicher Yogi“ beudeutet, sowie Saro Munīndar, was eine ähnliche Bedeutung hat, und Kāsāra Yogi, was „Yogi aus dem Teich“ bedeutet.

Sehr wenig ist über seine frühen Jahre bekannt, außer dass er Srīman Nārāyaṇa seit jungen Jahren sehr hingegeben war und schnell großes spirituelles Wissen erwarb. In seinen späteren Jahren lebte er als Eremit an verborgenen Stellen im Wald lebte, häufig wanderte er auch große Distanzen zu Tempeln, um den Nektar der Präsenz der Bildgestalten dieser Tempel zu genießen.

Ein Höhepunkt seines Lebens war sicherlich das Treffen mit den anderen beiden frühen Āḻvārs. Über das werden wir berichten, wenn wir die andern beiden frühen Āḻvārs vorgestellt haben. Bevor wird das tun, möchten wir aber noch ein wenig Hintergrund zu der Zeit geben, in der die Āḻvārs erschienen.

Auch wenn die Menschen im letzten Zeitalter, dem Dvapara Yuga, im Allgemeinen spirituell weitaus fortgeschrittener waren als wir, wissen wir doch aus dem Gespräch von Kṛṣna mit seinem Freund Arjuna, welches als Bhagavad Gītā bekannt wurde und das nur wenige Jahrzehnte vor der Erscheinen der Āḻvārs statt fand, dass viel spirtuelles Wissen zu dieser Zeit verloren gegangen war. Die Menschen folgten allen religiösen Kodizes und Praktiken, die in den Veden und und Schriften zum rechten Verhalten (Dharma Shastras) festgelegt waren. Aber ihnen fehlte ein Verständnis der Essenz, um was es in all dem, was sie taten, wirklich ging, was wirklich wichtig war und was nicht. Diese Essenz wird von Kṛṣna in der Bhagavad Gītā gelehrt und wir dürfen annehmen, dass die Gītā erst im Laufe der Zeit die Relevenz gewann, die sie heute hat. Weil die Menschen zumeist an dem formellen, ritualistischen Aspekt der vedischen Religion verhaftet waren, waren die Āḻvārs, die eine intime, liebevolle und eher informelle Beziehung zu Nārāyaṇa hatten, zumeist auf sich allein gestellt.

Poigai Āḻvār hinterließ uns ein Werk namens „Mudhal Thiruvandhadhi“, ein göttlichen Gedicht von 100 Versen auf tamilisch. Hier ist der erste, Vers, der das Gedicht einführt:

Vaiyam takaḷiyā vārkaṭalē neyyāka
veyya katirōṉ viḷakkāka – ceyya
cuṭar āḻiyāṉ aṭikkē cuṭṭiṉēṉ col
mālai iṭarāḻi niṅkukavē eṉṟura

Die Erde als Schale, die Ozeane als Ghee und die Sonne mit heißen Strahlen als Licht,
Ich widme diese Girlande aus Wörtern, die sagt ‚beseitige diesen Ozean aus Hindernissen‘ den heiligen Füßen dessen, der das Chakra mit gleißendem roten Licht führt.
[Srīman Nārāyaṇa]

Nach der Einführung der anderen beiden Āḻvārs werden wir mehr über das hier benutze Bild der Erde als Ghee-Lampe lernen. Dies ist eine Lampe, deren Brennstoff geklärte Butter ist – diese wird traditionell bei der Verehrung von Bildgestalten verwendet.

Es ist in unserer Traditon üblich, dass jede große Persönlichkeit aus der einen sogenannte Thaniyan hat, einen Würdigungsvers, der den Ruhm und die Verdienste der jeweiligen Person zusammen fasst. Dieser Thaniyan wird rezitiert, befor wir die Werke der jeweiligen Person rezitieren. Hier ist der Sanskrit Thaniyan von Poigai Āḻvār:

kāñcyām sarasi hēmābjē jātaṃ kāsārayōginam |
kalayē yaḥ śriyaḥpatayē raviṃ dīpaṃ akalpayat ||

Ich meditiere über Kāsārayōgi, der in einem goldenen Lotus im Wasserbecken des Tempels in Kanchi erschien. Er opferte die Sonne als Lampe für den Herrn von Śrī. [kein anderer als Srīman Nārāyaṇa].

Der tamilische Thaniyan ist folgendermaßen:

kaidhai sēr pūmpoḻil sūḻ kachchi nagar vandhudhiththa
poygaip pirān kaviñyar pōrēṟu |
vaiyaththu adiyavargaḷ vāḻa aruntamiḻ nuṟṟanthādhi
padiviḷangach cheydhān parindhu ||

Der erste unter den Poeten, Poigai Āḻvār erschien in der Gartenstadt von Kanchipuram. Mit größtem Mitgefühl, um die Anhänger des Herrn auf der Erde zu befreien und sie zu den Lotusfüßen des Herrn zu bringen, verfasste er ein besondere Kompostion aus 100 Versen im Antaādhi Stil.

Bhūta Āḻvār

Für diesen Āḻvār gibt es eine verwirrende Vielfalt an Arten, wie der Name geschrieben wird, z.B. Bhūthathāḻvār, Budattazwar oder Bhuthath Azhwar. Das Adjektiv bhūta bedeutet auf Sanskrit rein oder auch angemessen. Er ist auch unter den Namen Bhūta Yogi, Bhūthahvayar, Mallāpuravarādhīshar und Pudhathar. Uns liegen keine Informationen über die exakten Bedeutungen dieser Namen vor.

Er erschien an dem Tag nachdem Poigai Āḻvār erschien. Bhūta Āḻvār wurde in Mahabalipuram (auch Māmallapuram genannt) geboren, ein Dorf am der Ostküste von Tamil Nadu am Golf von Bengalen im Süden von Chennai. Er erschien also etwas 50km östlich von dem Ort, wo Poigai Āḻvār erschien. Auch Bhūta Āḻvār wurde nicht geboren, sondern erschien auf einer Blume – einer Kurukkathi (Sanskrit Mādhavi) Blume.

Wie bei Poigai Āḻvār ist auch bei Bhūta Āḻvār sehr wenig über sein Leben bekannt. Es wird erzählt, dass er – wie Poigai Āḻvār – seit seinen frühen Jahren Srīman Nārāyaṇa hingegeben war und ein Leben in Zurückgezogenheit führte, aber oft zu den Tempeln von Srīman Nārāyaṇa wanderte. Bekannt ist einzig das Treffen mit den anderen beiden frühen Āḻvārs, über das wir berichten werden, wenn wir den letzten der frühen Āḻvārs eingeführt haben. Bhūta Āḻvār hinterließ und das Iraṇdām Thiruvandhāthi. Hier der 5. von 100 Versen:

Aḍi mūnṟil ivvulagam anṟu aḷandāy pōlum
Aḍi mūnṟirandavani koṇdāy paḍininṟa
Nīr ōda mēni nedumālē nin aḍiyai
Yār ōda vallār aṟindu

Oh Herr mit dem Schimmer des blauen Ozeans, vor Aeonen erschienst Du, um Mahabali nach drei Schritten von Land zu fragen. Aber du brauchtest nicht einmal diese drei Schritte, um das Universum zu überschreiten. Wer kann das Geheimnis deiner Füße verstehen oder vorgeben, von ihnen zu sprechen?

Der Āḻvār bezieht sich hier auf die Geschichte von Vāmana, einem Avatar von Śrīman Nārāyaṇa, der das Universum von einem dämonischen König mit einer sehr interessanten Persönlichkeit namens Bali oder auch Mahabali zurück erhielt, und zwar durch „legale“ Mittel:

Bali war ein rechtschaffender König, hatte aber den Nektar der Unsterblichkeit erhalten und mit Hilfe dieser Gabe sowohl die Himmels- als auch die Unterwelt und die Erdreiche erobert. Die Devas ersuchten Viṣṇu (Śrīman Nārāyaṇa) um Hilfe, das Himmelsreich wieder zurück zu erhalten. Da Bali rechtschaffend und ein Anhänger von Viṣṇu war, lehnte letzterer es ab, diesem Wunsch mittels Gewalt nachzukommen. Als der König ein großes Opfer darbrachte, bei dem auch Geschenke an alle Anwesenden verteilt wurden, inkarnierte sich Viṣṇu als zwergenhafter Asket, genannt Vāmana, und bat um das Geschenk von drei Schritten an Land. Der König kam diesem Wunsch nach, doch sogleich wuchs Vāmana auf riesenhafte Form (Trivikrama genannt) an, in der er mit einem Schritt den Himmel und mit einem zweiten die Erde überschritt. Der König erkannte, dass es Viṣṇu war und bot ihm sein Haupt als Platz für den dritten Schritt an (ein Zeichen der Unterwerfung). In vielen Texten wird berichtet, dass er als Lohn dafür die Herrschaft über die Unterwelt behalten durfte.

Vāmana benutze also nicht seine Kraft oder gar Gewalt, es ist die friedlichste Inkarnation von Śrīman Nārāyaṇa. Der Name des Geburtsorts von Bhūta Āḻvār bedeutet wörtlich übersetzt „Stadt von Mahabali“. Es gibt archäologische Hinweise daruaf, dass die Stadt früher ein wichtiger Handelsplatz war, vermutlich einer der wichtigsten Häfen für den Handel zwischen dem indischen Subkontinent und dem römischen Reich. Die Stadt ist heute nicht mehr sehr groß, es gibt aber Belege dafür, dass sie früher sehr viel größer war, bevor eine Flutkatastrophe einen Großteil der Stadt zerstörte. Er erscheint also absolut plausibel, dass Bhūta Āḻvār seit seiner Kindheit viele Geschichten über Mahabali and Vāmana gehört hat, die ihn zu einem großen Anhänger von Vāmana machten.


Bild von Vāmana an einem Tempel in Rajasthan (Quelle: Wikipedia)

Sanskrit Thanian

mallāpura varādhīśaṃ madhavī kusumōdbhavam|
bhūtaṃ namāmi yō viṣṇōrjñānadīpamakalpayat ||

Ich meditiere über Bhūta Yogi, der aus einer Mādhavi Blume erschien. Er ist der erhabene Herr von Māmallapuram und opferte Viṣṇu die Lampe des Wissens.

Es gibt auch tamilische Thanians, aber wir konnten sie bisher nicht in Erfahrung bringen.

Pey Āḻvār

Pey Āḻvār (auch Peialvar, Peyalvar oder Pey Azhwar geschrieben) erschein an dem Tag nachdem Bhūta Āḻvār erschien. Wie bei Bhūta Āḻvār und Poigai Āḻvār erschien er auf einer Blume – eine rote Lilie im Falle von Pey Āḻvār, die auf einem Teich in der Nähe des Adi Keśava Temples im heutigen Chennai. Pey bedeutet „besessen“ im Tamilischen, da Pey Āḻvār auf Außenstehende wirkte wie jemand, der besessen ist. Diese Erscheinung kommt daher, dass er so in Gedanken an Viṣṇu versunken war, dass er die normalen sozialen Gebräuche vergaß. Er ist auch unter den Namen Bhrantayogi, Mahathāhvayar und Mayilāpurādhiparn bekannt. Das Wort „bhranta“ bedeutet konfus, wandernd, unstet im Sanskrit. Die Bedeutung der anderen Namen ist uns nicht bekannt.

Es wir erzählt, dass Pey Āḻvār im Adi Keśava Tempel Dienste verrichtete, in dem er Girlanden aus Tulsi (Tulasī, eine indische Form von Basilikum, die von Viṣṇu sehr geschäzt wird) und Blumen gerstellte. Es gab auch Unterweisungen und Vorlesungen sowie Pañca Saṃskāram (Einweihung) für den Āḻvār, der nach ihm erschien (Thirumaḻisai Āḻvār).

Pey Āḻvār hinterließ und ein Werk, das Mūnṛām Thiruvandhādhi genannt wird. Hier der 9. von 100 Versen:

Kaṇṇum kamalam kamalamē kaittalamum
Maṇ aḻanda pādamum maṟṟavaiyē eṇṇin
Karumā mugil vaṇṇam kṝ kkaḍal nīr vaṇṇan
Thirumāmaṇi vaṇṇan tēśu

Kannst Du eine Vision beschwören von dem, dessen Farbe wie die einer dunklen Wolke ist, die es Ozeans und eines strahlenden Saphir? Dies ist die Schönheit des Herrn, wenn man sie sich vorstellen kann, mit Augen, die schauen wie ein roter Lotus und Händen und Füßen, die genau so strahlen.

Sein Thaniyan

dṛṣṭvā hṛṣṭam taḍā viṣṇum ramayā mayilādhipam |
kūpe raktotapale jātam mahatāhvayaṃ āsraye ||

Ich ergebe mich Pey Āḻvār, der Anführer von Mylapore, der auf einer roten Lilie erschien und größte Freude erfuhr, durch die Vision von Srīman Nārāyaṇa mit seiner Gefährtin Srī Mahālakṣmī.

Mudhal Āḻvārs (die drei frühen Āḻvārs zusammen)

Häufig werden die ersten drei Āḻvārs zusammen Mudhal Āḻvār genannt. Mudhal bedeutet auf tamilisch „erste“ oder „anfängliche“. Sie werden zusammen so genannt, da

  • Die Drei an darauf folgenden Tagen geboren wurd, in der Ordnung Poigai Āḻvār, Bhūta Āḻvār und Pey Āḻvār.
  • Alle drei das waren, was man im Sanskrit „ayonija“ nennt- sie waren keine Kinder menschlicher Eltern.
  • Sie waren Srīman Nārāyaṇa seit ihrer Geburt sehr hingegeben, und genossen den Segen, ihr ganzes Leben göttliche Freude empfangen zu können.

An einem Punkt an ihrem Leben trafen sie sich und blieben ab diesem Punkt zusammen, um zu verschiedenen heiligen Orten zu reisen. Sie sind im tamilischen daher auch unter dem Namen „Ōṭit tiriyum yōkikaḷ“ – die wandernden Yogis – bekannt.

Kommen wir nun zu der Geschichte, wie die drei sich trafen. Eines Tages besuchte Poigai Āḻvār den Ort Thirukovilur. Thirukovilur ist eine kleine Stadt mit vielen Tempeln, die ca 130km im Süden der heiligen Stadt Kanchipuram liegt. Poigai Āḻvār ging durch die Straßen der Stadt, zu gleichen Zeit wurde sie auch von Bhūta Āḻvār und Pey Āḻvār besucht.

Jeder, der schon einmal tropische Regionen besucht hat, weiß, wie heftig und plötzlich es dort regnen kann. Solch ein Regen begannt und Poigai suchte nach einem Unterstand. Er fand einen schmalen Gang im vorderen Bereich eines Hauses, über das gesagt wird, dass es dem Heiligen Mrigandu gehörte. Er legte sich hin, in der Erwartung die Nacht an diesem ungemütlichen und engen Platz zu verbringen. Einige Zeit später entdeckte auch Bhūta diesen Ort und als er entdeckte, dass bereits jemand an diesen Ort war, fragte er, ob es nicht noch Raum für eine weitere Person gäbe. Poigai begrüße den Fremden und erklärte, dass der Patz, der einer Person zum Liegen genügt, für zwei Personen zum Sitzen reicht.

tropischer Regen in Indien

Eine Stunde verging und ein weitere ehrenwerte und klatschnasse Person kam in den Unterstand. Er wurde durch die anderen willkommen geheißen und alle drei konnte in dem kleinen Raum – in dem einer liegen und zwei sitzen konnten – zumindest angenehm stehen. So standen die drei Āḻvārs in absoluter Dunkelheit und teilten miteinander ihre Erfahrungen mit den Herrn und seinen wundervollen Attributen.

Auf einmal fühlten sie sich extrem bedrängt. Wo sie vorher noch angenehm stehen konnte, fühlten sie nun, dass der verfügbare Platz geschrumpft ist, als ob eine vierte Person – unbemerkt von den anderen dreien – ohne Ankündigung in den schmalen Gang geschlüpft wäre und nun mit ihnen dort steht.

Es war stockfinster, doch Poigai Āḻvār wollte eine Lampe. Er nahm die ganze Erde als Lampe, das Wasser des salzigen Ozeans als Lampenöl und die Sonne als Licht. Bhūta Āḻvār erleuchtete den Ort mit seiner Liebe zum Herrn als Lampe, der Hingabe zu ihm als Lampenöl und seinem Geist als Licht. Dies ermöglicht Pey Āḻvār, zu erkennen, dass der Herr selbst mit seiner Gefährtin Srī Mahālakṣmī den Raum betreten hatte.

Gleich am Anfang seines Mūnṛām Thiruvandhādhi beschreibt Pey Āḻvār, was er erlebte:

Thirukkaṇṭēṉ poṉ mēṉi kaṇṭēṉ tikaḻum
arukkaṉaṇi niṟamum kaṇṭēṉ – cerukkiḷarum

Mir erschien die göttliche Mutter (Srī, im tamilischen auch Thiru) von wunderbarer Form und leichtetend wie die Sonne, so wie er.

Und weiter:

poṉṉāḻi kaṇṭēṉ puri caṅkam kaikkaṇṭēṉ
eṉṉāḻi vaṇṇaṉ pāl iṉṟu

Mir erschien er, der im Schlachtfeld seinen Diskus schleudert, er, der das Muschelhorn trägt, er, der dem Ozean gleicht.

Die Erscheinung des Herrn und der göttlichen Mutter inspirierte die drei Āḻvārs zu Gedichten, von denen wir bereits einen kleinen Teil gehört haben. Jeder der Āḻvārs verfasste spontan einhundert Verse, angefüllt mit Hingabe für den Herren.

Diese Werke bilden den Anfang der Viertausend Verse, die die Āḻvārs insgesamt verfasst haben und die man Divya Prabandham nennt. Sie sind die frühesten Werke einer Tradition, die später als Śrī Vaiṣṇavam bekannt werden wird. Die Āḻvārs rühmen grundsätzlich niemanden außer der göttlichen Mutter Srī Mahālakṣmī und Srīman Nārāyaṇa. Jedoch lobt der Anführer der Āḻvārs, Nammāḻvār, die ersten drei Āḻvārs in seinem Werk und lobt die Schönheit ihrer Werke und ihre Hingabe.

Es wird erzählt, dass Srīman Nārāyaṇa sich die drei Werke voller Freunde anhörte. Danach verschwand er, aber nicht ohne sie zu segnen. Von diesem Punkt an wanderten sie gemeinsam zu Tempeln und heiligen Orten. Die Folklore sagt, dass die drei Āḻvārs dabei mit zwei besonderen Begegnungen gesegnet wurden:

  • Sie kamen in die Gegenwart von Srī Rāma und seinen Gefährten aus der Rāmāyana, insbesondere Rāmas jüngerer Brunder Śatrughna, Hanumān und andere.
  • Sie hatten eine besondere Begegnungn mit Veṅkaṭēśvara, der Bildgestalt eines der wichtigsten Viṣṇu Tempel, die es in Indien gibt. Dieser Tempel wird Tirumala Venkateswara Tempel genannt und liegt in Tirupathi, etwa 130km nördlich von der Gegend, in der die Āḻvārs erschienen. Der Tempel ist auf dem Tirumala Hügel, der selbst ein ausgesprochen heiliger Ort ist. Aus diesem Grund gingen die Āḻvārs zu diesem Ort aber zögerten, auf den Hügel zu steigen. Daher kam Veṅkaṭēśvara den Hügel herunter, um die Drei an dem Ort zu treffen, an dem sie waren. Einige sagen, dass der alte Name eines Teiches am Hügel – Āḻvār Theertham (heutzutage meistens Kapila Theertham genannt) – an diese Begegnung erinnert.

Adiyēn Mādhava Rāmānuja Dāsan

Sterben und Karma verstehen

Śrīḥ
Śrīmathē śatakōpāya namaḥ
Śrīmathē rāmānujāya namaḥ
Śrīmath varavaramunayē namaḥ
Śrī vānāchala mahāmunayē namaḥ

Ab und zu bietet sich die Gelegenheit, einigen unserer Mitbürger hier in Deutschland ein paar Grundzüge des Sanātana Dharma (Hinduismus) zu erklären. Dabei tauchen immer wieder zwei Fragen auf:


Wenn Du Hindu bist, glaubst Du dann wenn jemand etwas furchtbares passiert, dass es seine eigene Schuld ist? Dass er in seinem letzten Leben schlimme Dinge getan hat und dafür jetzt bestraft wird?


Wenn Du Hindu bist, glaubst Du dann, dass mein Haustier als Tier geboren wurde, weil es in seinem letzten Leben schlimme Sachen gemacht hat?


Zuweilen erzählen die Leute sogar von Dokumentationen aus Indien / Nepal, in denen gezeigt wird, wie behinderte Menschen beleidigt und mit Steinen beworfen werden, weil ihre Mitbürger glauben, dass sie in ihrem letzten Leben bösen Menschen gewesen sind.

Wir erklären dann, was wir selbst von Lehrern und Āchāryas gelernt haben: Dass die Idee, dass es eine einfache, geradezu mechanische Verbindung zwischen den Handlungen des Vorlebens und dem gibt, was in diesem Leben passiert, falsch ist. Es ist zwar in der Tat so, dass alle Wesen die Früchte ihrer früheren Handlungen erfahren, aber wie diese Früchte erscheinen ist für uns kaum verständlich. Dies wird in Bhagavad Gītā 4:17 bestätigt. Bhagavad Gītā bedeutet Gesang Gottes, die Bhagavad Gītā ist ein Gespräch zwischen Gott, inkarniert als Kṛṣṇa, und seinem Freund Arjuna. Kṛṣṇa beendet den Vers mit folgender Feststellung:

gahanā karmaṇo gatiḥ
Rätselhaft sind die Wege des Karmas

Unsere Āchāryas betonen, dass unsere innerste Essenz, unser Jīva, schon immer existiert hat und immer existieren wird. Es wandert von einem Körper zum nächsten und produziert dabei komplexe Wechselwirkungen zwischen diesen Leben. Aber welche Stellen der maßgeblichen Schriften sagen das klar und deutlich? Und wie kann man das in einer knappen, intuitiven Erklärung zusammen fassen? Einige Dinge kann man in Bhagavad Gītā 2:12 und 2:13 finden. In diesen Versen erklärt Kṛṣṇa die Natur des Jīvas und seine Reise durch die verschiedenen Körper. In Bhagavad Gīta 4:19 und nachfolgenden Versen erklärt Kṛṣṇa, wie man Karma überwinden kann. Was wir nicht in der Gīta finden, ist eine klare und kompakte Erklärung, wie Karma zu Stande kommt und funktioniert.

Wir finden eine solche Erklärung in der Bṛihad-Āraṇyaka Upanishad. In den ersten sechs Versen im vierten Brāmana des vierten Adhyāya dieser Upanishade (also Abschnitt 4.4.1 bis 4.4.6 in moderner Zählweise) finden wir eine kompakte Beschreibung des Sterbevorgangs, der Natur unseres Jīvas und der Natur von Karma. Der Autor hat durch eine Antwort auf Quora von Rami Sivan, einem sehr kundigen aber auch recht kontroversen Śrī Vaiṣṇava mit westlichen Wurzeln, von dieser Stelle der Upanishade erfahren.

Der Text ist bemerkenswert klar und leicht zu lesen – zumindest für eine Upanishade. Hier ist die deutsche Übersetzung der englischen Übersetzung von Ernest Hume (1921), verfügbar auf archive.org, verfeinert mit einigen Aspekten von Rami Sivans Übersetzung auf Quora und einigen Aspekten von Swami Krishnanandas Übersetzung und dem originalen Sanskrit Text:

Übersetzung

  1. Wenn das verkörperte Selbst schwach wird und der Geist verwirrt wird, sammelt das Jīva die Prāṇās um sich. Es nimmt die Prāṇās und steigt herunter zum Herzen. Wenn die Person im Auge (Bewusstsein, die wichtigste Eigenschaft des Jīva) sich von der Sonne abwendet, verliert man die Erkenntis von Formen.
  2. „Er wird eins mit der Mitte“, sagen sie; „er sieht nicht.“
    „Er wird eins mit der Mitte“, sagen sie; „er riecht nichts.“
    „Er wird eins mit der Mitte“, sagen sie; „er schmeckt nichts.“
    „Er wird eins mit der Mitte“, sagen sie; „er spricht nicht.“
    „Er wird eins mit der Mitte“, sagen sie; „er hört nicht.“
    „Er wird eins mit der Mitte“, sagen sie; „er denkt nicht.“
    „Er wird eins mit der Mitte“, sagen sie; „er spürt nicht.“
    „Er wird eins mit der Mitte“, sagen sie; „er erkennt nicht.“
  3. Wie eine Raupe, die das Ende des Grashalms erreicht, sich zusammen zieht, um einen Sprung zum nächsten zu machen, genau so zieht das Jīva alles zusammen und springt zum nächsten Körper.
  4. Wie ein Goldschmied, der Gold nimmt und es in eine neue und schönere Form bringt, so nimmt das Jīva eine neue und schönere Form an, wie die der Väter, der Gandharvas, der Devas, der von Prajapati, oder Brahmā oder anderer Wesen, in dem es diesen Körper und seine Beschränkungen zurück lässt.
  5. Wahrlich, dieses Jīva ist Brahman, gemacht aus Wissen, aus Gemüt, aus Atem, aus Hören, aus Erde, aus Wasser, aus Wind, aus Raum, aus Energie und dem Fehlen von Energie, aus Verlangen und dem Fehlen von Verlangen, aus Wut und dem Fehlen von Wut, aus Tugendhaftigkeit und dem Fehlen von Tugendhaftigkeit. Es ist aus allem. Das ist mit der Aussage „Gemacht aus diesem, gemacht aus jenem“ gemeint.
  6. Dazu gibt es auch den Vers:

    Angehaftet an Sinnesobjekte, verlangend nach Sinnesobjekten,
    legt das Jīva seinen Körper ab.

    Doch im Gemüt (also im subtilen Körper, der den Tod überdauert)
    trägt es die Früchte seiner Handlungen
    .
    Diese Früchte müssen im Gemüt erfahren werden. Was auch immer hier getan wurde, dessen Wirkungen müssen dort erfahren werden.
    Daher kommt es zurück auf diese Welt, um erneut zu handeln.


    Dies ist das Schicksal dessen, der verlangt.

Anmerkungen

Der erste Vers beschreibt den Todesvorgang aus einer vedischen Perspektive. Da die Lebensenergie, Prāṇā genannt, von den Gliedmaßen zum Zentrum des Körpers, dem Herzchakra, gezogen wird, beginnt eine sterbende Person sich kalt anzufühlen. Wir können in ihren Augen sehen, ob sie noch lebt oder ob ihre Reise schon begonnen hat. Der zweite Vers gibt uns die Reihenfolge, in der die Sinne eines Sterbenden typischerweise nachlassen. Menschen, die andere beim Sterben begleitet haben, erzählen oft, dass Berührungen wie das Halten der Hand das letzte ist, zu was der Sterbende noch in der Lage ist.

Der dritte Vers gibt uns einen sehr griffigen Vergleich: Der Körper ist wie ein Grashalm und unsere Essenz, unser Jīva, ist wie eine Raupe, die auf diesem Grashalm krabbelt und zum nächsten Halm will. Um zum nächsten Halm zu kommen, zieht sie sich zunächst zusammen:

Quelle: Wikipedia

Genauso zieht das Jīva seine Hüllen, die ihm in den nächsten Körper folgen, zusammen, und geht dann zu einem neuen Körper. Hierbei muss man sich jedoch klar machen, dass diese Bewegung letzten Endes nicht auf die Kraft des Jīvas zurück geht. Sie wird ermöglicht durch Brahman, die All-heit, Gott. In Bhagavad Gītā 9:6 erläutert Kṛṣṇa, dass er der Urgrund aller Aspekte der Realität ist, nichts ist, das nicht in ihm ist und von ihm durchdrungen wird. Das Jīva zieht sich also in der Tat zusammen und reist zum nächsten Körper, aber dies ist keine unabhängige Handlung, sie wird von Brahman ermöglicht und begleitet.

Im vierten Vers wird festgestellt, dass der neue Körper besser als der alte, sterbende Körper sein wird. Das Jīva kann einen neuen menschlichen Körper bekommen, nachdem es für eine Weile im Reich der Vorväter (Pitru Loka) geweilt hat, den Köper eines Devas oder auch den Körper anderer Wesen.

Der fünfte Vers enthält eine bemerkenswerte Aufzählung. Im Gegensatz zu vielen anderen Aufzählungen in vedischen Texten ist die Aufzählung hier unvollständig. Zum Beispiel fehlen bei den Sinnen der Tastsinn und der Geschmackssinn. Bei den Elementen fehlt das Feuer. Der Autor ist nicht qualifziert, diese Besonderheit autoritativ zu erklären. Es mag aber angemerkt sein, dass diese Sinne das Feuer des Verlangens am stärksten schüren. Wut und Verlangen sind die Wurzeln unseres Fallens in die düstersten Regionen der materiellen Welt und ihre Überwindung ist das Tor zu unserem Aufstieg. Dies erläutert z.B. Kṛṣṇa in Bhagavad Gītā 2:62ff.

Die Aufzählung betont, dass das Jīva Brahman ist, die All-heit, alle Sinne, alle Elemente und das ganze Spektrum an möglichen Gefühlen. Aussagen wie diese und scheinbar widersprüchliche Aussagen anderer Upanishaden haben zu langen Debatten unter vedischen Philosophen geführt. Wir haben in „Unsere Philosophie“ die Śrī Vaiṣṇava Philosophie erläutert, die Vishishtadvaita genannt wird und perfekt in der Lage ist, die scheinbaren Widersprüche zwischen den Upanishaden aufzulösen. Vishishtadvaita lehrt, dass das Jīva in dem Sinne Brahman ist, in dem wir eine Person „Joe“ nennen. Eigentlich sind weder der Finger noch der Fuß noch die Nase Joe, Joe ist das bewusste Wesen, was in Joes Körper wohnt. Auf die selbe Weise, hebt Rāmānuja hervor, ist Brahman die innerste Essenz des Jīva, das Āthmā des Jīva. Es ist daher legitim, das Jīva Brahman zu nennen – auch wenn das Jīva nicht identisch mit Brahman ist.

Der 6. Vers gibt uns schließlich den Grund, warum unser Jīva immer wieder in die Welt zurückkehrt. Da im vorigen Vers festgestellt wurde, dass das Jīva Brahman ist, stellt sich ja die Frage, warum es denn überhaupt zurück kehren muss, warum es von Körper zu Körper reist wie eine Raupe von Grashalm zu Grashalm. Ist seine Essenz nicht Brahman, die All-heit, das Absolute, Gott? Warum leiden wir dann hier?

Der Vers lehrt uns, dass das Problem Anhaftung ist. Das Jīva ist an Sinneserfahrungen angehaftet und handelt aus dieser Motivation. Handlung ist daher eine Art Sucht, das Jīva kann seine Anhaftung an Sinneserfahrungen nicht überwinden und damit auch nicht an den Handlungen, die die Sinneserfahrungen erzeugen können. Das Sanskrit Wort Karma bedeutet einfach Handlung, Arbeit.

Dies zeigt, dass Karma nicht – wie so oft missverstanden – ein Instrument zur Bestraftung ist. Es ist zunächst einmal nur ein Ansatz, eine Haltung, der eigenen Existenz gegenüber: Man handelt, um zu genießen. Die Pflanze wächst in Richtung der Sonne, das Reh sucht nach den schmackhaftesten Kräutern, der Mensch sucht nach dem „guten Leben“ aus Barbecue, Bier und Binge Watching, der Deva sucht Ruhm und nach Verehrung durch niedere Wesen. Einige dieser Handlungen haben guten Wirkungen, andere schlechte. Das Kriterium für die Art der Wirkung ist, ob andere Wesen durch die Handlungen Wohlergehen oder Leid erfahren. Erfahren sie Leid, wird dieses Leid in irgendeiner From wieder zu uns zurück kommen. In Patanjalis Yoga Sutras lesen wir:

Sutra 3:23
Die karmischen Effekte können sofort oder verspätet eintreten. (…)

Eine kompakte Antwort auf die Frage wäre also

Karma ist kein Instrument zur Bestraftung, es ist ein Nebeneffekt von Handlungen und wird oft unbewusst produziert. Seine Wirkungen können verzögert eintreten. Man erlebt zwar schlimme Dinge aufgrund eigener schlimmer Handlungen, aber diese Handlungen können lange zurück liegen.
Spiegelbildlich bedeutet die Erfahrung schöner Dinge nicht, dass wir nicht auch schlechtes Karma haben. Dieses Karma manifestiert sich nur gerade nicht.

Adiyēn Mādhava Rāmānuja Dāsan

Verbindungen durch Raum und Zeit

Überarbeite Version, Stand November 2019

Śrīḥ
Śrīmathē śatakōpāya namaḥ
Śrīmathē rāmānujāya namaḥ
Śrīmath varavaramunayē namaḥ
Śrī vānāchala mahāmunayē namaḥ

Wenn jemand aus der westlichen Kultur sich dem Hinduismus zuwendet, ist eine häufige Reaktion von Freunden und Verwandten: „Oh, das ist aber exotisch“! Und in der Tat, die vielen bunten „Götter“ (eigentlich sind die meisten Devas, grob vergleichbar mit Engeln in der christlichen Mythologie), die vielfältigen Texte in für Außenstehende kryptisch wirkenden Sprachen – diese Reaktion ist gut zu verstehen. Dieses Gefühl der Fremdheit führt auch regelmäßig dazu, dass sich die Menschen nach etwas vorsichtiger Hindu-Praxis wieder esoterischen Formen des Christentums oder anderen, im Westen üblicheren Wegen zuwenden.

Diese Fremdheit ist jedoch nur an der Oberfläche. Schaut man tiefer, findet man erstaunliche Parallelen in alten katholischen Praktiken und Praktiken im Hinduismus.

In diesem Artikel möchte ich viele solcher Parallelen aufzeigen. Diese Parallelen sind, und dazu gleich mehr, für mich ein indirekter Hinweis darauf, dass die alten Religionen Mitteleuropas, aus denen die katholischen Praktiken höchstwahrscheinlich stammen, und die vedische Religion Indiens, deren moderne Form der Hinduisumus ist, eng verwandt waren.

Hier ist zunächst ein kurzer historischer Exkurs nötig.

Christianisierung

Es mag so manchen überraschen, aber zumindest Nord- und Mitteleuropa sind – gemessen an den Zeitskalen indischer Geschichte – noch nicht besonders lange christlich, und freiwillig sind die Menschen hier auch nicht Christen geworden. Die Christianisierung Deutschlands wurde maßgeblich z.B. von Karl dem Großen voran getrieben und ihm war Gewalt als Mittel dazu recht und billig. 

Es ist unter Historikern und Menschen wie z.B. Wolf Dieter Storl, die sich mit der vorchristlichen Glaubenswelt Europas befassen, generell umstritten, wie gewalttätig die Christianisierung insgesamt war und in wie weit sich die Menschen dieser neuen Religion freiwillig angeschlossen haben. Ein gewisses Element der Gewalt kann man, so scheint mir (und vielen anderen) aber kaum von der Hand zu weisen. Die ältesten Kirchen (in meiner Gegend z.B. Hamburg-Sinstorf) stehen systematisch auf besonderen Geländepunkten und sind i.d.R. nicht genau nach Osten ausgerichtet. Beides spricht dafür, dass sie an der Stelle alter Heiligtümer, die i.d.R. eine Ausrichtung nach astronomischen Kriterien hatten, errichtet worden sind. Die Sinstorfer Kirche ist z.B. auf die Sonnenaufgangsposition Anfang / Mitte Feburar ausgerichtet, das vermuten lässt, dass hier vorher ein Heiligtum der Göttin des Frühlings und des Wachstums (analog zur keltischen Brigid)- diese kommt um diese Zeit aus den Tiefen und lässt das Pflanzenwachstum wieder beginnen – befand.

Gewalt und Zwang zum Christsein führten nun sicherlich nicht dazu, dass die Menschen besonders fromm wurden, sondern dazu, dass sie ihren alten Glauben heimlich lebten. Dazu gibt es verschiedene Bemerkungen in alten kirchlichen Texten. Aus diesem Grund, so scheint es, wurden schnell viele Elemente aus der alten, heidischen Religion in das christliche Brauchtum übernommen. Denselben Ansatz finden wir aktuell in Indien. Dort wird Jesus dargstellet wie eine Hindu-Gottheit und Figuren von Jesus werden nach hinduistischem Brauch verehrt. Hier z.B. eine zeitgenössische Darstellung von Jesus aus Indien:

Jesusdarstellung, angepasst für die Bekehrung von Hindus

Die Lutheraner haben diese „heidnischen“ Elemente später als solche identifiziert und entfernt. Im Katholizismus, so wurde die alte Variante des Christentums später genannt, wurden diese Elemente aber bis heute überliefert und sind mir in meiner katholischen Jugend in großer Zahl begegnet. Die Gleichung lautet also

Katholizismus – lutheranisches Christentum = heidnische Elemente, die wir oft auch im Hinduismus finden.

Im Folgenden mag der Leser Buddhismus immer mit dazu denken. Überraschenderweise ist es nicht allgemein bekannt, dass der Buddhismus eine Abspaltung aus dem Hinduismus ist. Beide waren viele Jahrhunderte nicht einmal streng getrennt – viele Hindus verehrten Buddha als Avatar von Viṣṇu, religiöse Praxis und Symbolik im Buddhismus sind (in einigen Zweigen) kaum von der im Hinduismus zu unterscheiden.

Einstimmung: Echos aus alter Zeit

Vor einigen Monaten bin ich in einem alten katholischen Dorf in Mitteldeutschland spazieren gegangen. Unten sind einige Eindrücke vom Wegesrand, die an das alte Erbe, das in der katholischen Tradition verborgen liegt, erinnern.

Bildstock des heiligen Antonius – Schutzpatron der Reisenden
Bildstock mit dem Erzengel Michael
Alle Kreuze und Bildstöcke stehen unter Bäumen, meist sind es Eichen.
Römische Historiker berichten, dass die Germanen meist unter heiligen Bäumen beteten

Detailliertere Vergleiche

Prozessionen

In katholischen Gegenden gibt es das (heute oft sterbende) Brauchtum von Prozessionen. Hierbei wird eine geweihte Hostie in eine sogenannte Monstranz gesetzt und vom Priester unter einem Baldachin den Prozessionsweg entlang getragen. Normalerweise wird übers Jahr in jede der vier Himmelsrichtungen eine Prozession abgehalten.

Fronleichnahmsprozession, Quelle: Wikipedia

Für Katholiken ist eine geweihte Hostie nicht einfach nur ein Symbol, wie sie es für Lutheraner ist. Nein, sie ist der Leib Christi (theologischer Fachbegriff: Transsubstantiantion). Somit kann man sagen, dass nach katholischer Lehre der Leib Christi den Prozessionsweg entlang getragen wird.

In indischen Tempeln gibt es normalerweise eine bewegliche und eine fest installierte Version der Bildgestalt der jeweiligen Gottheit. Für uns Hindus ist eine solche Bildgestalt eine vollumfängliche Form Gottes (vgl dazu: unsere Praxis). Bei Tempelfesten, sogeannten Utsavams, wird die bewegliche Bildgestalt unter einem großen Schirm um den Tempel getragen.

Prozession um einen südindischen Tempel

Ein Europa begleiten Blaskapellen eine Prozession, in Indien zumeist Trompeten und Trommeln (hier ein Video einer wichtigen Prozession eines großen Tempels).

Sowohl in Indien wie auch in Europa gibt es die Tradition, den Prozessionsweg mit Flaggen, Blumen und anderem zu schmücken.

Heiligendes Wasser

Neben dem Eingang jeder katholischen Kirche gibt es ein Töpfchen mit Weihwasser. Der Gläubige ist aufgefordert, sich beim Betreten der Kirche zur Reinigung damit zu bekreuzigen. In bestimmten Messen sprenkelt der Priester zusätzlich noch Weihwasser über die versammelten Gläubigen.

In der Vorbereitung der Bildgestalten-Vereherung in Hinduismus (Puja) werden alle Gegenstände zur Reinigung mit Wasser besprenkelt. Teil der Verehrung ist i.d.R. ein Bad der Bildgestalten mit Wasser (manchmal auch Milch), was gesammelt und zur inneren Reinigung getrunken wird.

Räucherwerk

Weihrauch bei einer katholischen Messe, Quelle: Wikipedia
Verbrennen von Rächerwerk am Ganges, Quelle: Wikipedia

An wichtigen Feiertagen wird während einer katholischen Messe Weihrauch verbrannt.

Das Abbrennen von Räucherstäbchen oder Weihrauch ist fester Teil einer Puja.

Glocken

Katholische Kirchen haben stets Glocken, die vor und nach der Messe geläutet werden. Zusätzlich gibt es kleinere Glocken, die zusamen mit den Turmglocken bei der Wandlung, in der die Hostie zum Leib Christi wird, geläutet werden.

Bei Verehrungs-Ritualen im Hinduismus werden ebenfalls an wichtigen Stellen Glocken geläutet, des weiteren haben viele Tempel Glocken, die man beim Betreten läutet und große fest installierte Glocken, die geläutet werden, wenn den Bildgestalten im Tempel Essen geopfert wird.

Türme

Nordeuropäischen Kirchen haben für gewöhnlich alle die selbe grundlegende Strukur: im Westen ist der Eingang, im Osten ist der Altarraum. Hinduistische Tempel haben keine so festgefügte Struktur, es gibt aber eine andere bedeutsame Gemeinsamkeit: Neben dem Eingang ist zumeist auch der Turm einer Kirche im Westen. Hindu-Tempel haben ein sogenanntes Gopuram (Go = glückbringend, Puram = Stadt), ein großes Bauwerk auf dem viele glückbringende Götter (Devas) und Symbole zu sehen sind. Dieses Gopuram ist der höchste Turm eines Tempel und gleichzeitig meistens der Haupteingang (sehr große Tempel können aber mehrere Gopurams haben).

Gopuram von Śrīraṅgam, Haupttempel unserer Tradition. Quelle: Wikipedia

Himmlische Spezialisten

Meine Großmutter war eine strenggläubige Katholikin. Wenn sie etwas verloren hat, betete sie immer zum Heiligen Antonius (von Padua). Wenn alte Bauern gutes Wetter für die Ernte benötigten, beteten sie zu Johannes und Paulus („Wetterherren“). An alten Brücken in katholischen Gegenden steht zumeist eine Statue des Heiligen Nepumuk, der für Brücken und Fließgewässer zuständig ist. Und das sind nur einige der vielen „himmlischen Spezialisten“, zu denen Katholiken früher gebetet haben.

Nepumuk Statue an einer Brücke. Quelle: Wikipedia

Wenn ich das Hindus aus Indien erzähle, führt das i.d.R. zu ungläubigem Staunen. Sind die Christen nicht Monotheisten? Vielfach wird behauptet, dass Hindus Polytheisten sind, weil sie zu vielen „Göttern“ beten. Es gibt aber eine Art himmlicher Hierarchie, denn diese Götter sind wie bereits erwähnt Devas, also metaphyische Wesen, die für bestimmte Bereiche der Realität (wie z.B. Fließgewässer) zuständig sind, aber – je nach Unterströmung – Attribute / Aspekte / Modifikationen / Untergebene der höchsten Gottheit (Śrīman Nārāyaṇa) sind. Es gibt ein Deva für den Wind, ein Deva für das Feuer usw. Ganz so, wie die katholischen Heiligen für bestimmte Dinge zuständig sind!

Es mag Zufall sein, aber bei Nepumuk gibt es sogar eine Namensähnlichkeit zur Göttin der Flüsse und der Fruchtbarkeit, die er ersetzt hat: diese hieß Nerpus.

Die Muttergöttin

Wir Śrī Vaiṣṇavas verehren die göttliche Mutter Mahalakṣmī, die untrennbar mit dem Höchsten, Nārāyaṇa verbunden ist. Aus diesem Grund nennen wir ihn stets Śrīman Nārāyaṇa. Śrīman steht dabei für Mahalakṣmī. Sie ist die liebevolle Mittlerin (Mediatrix) zwischen ihm und den unzähligen bewussten Einheiten (Jīvāthmās, grob: Seelen).

Katholische Christen haben, wie bereits erwähnt, eine besondere Beziehung zu Heiligen. Unter ihnen wird die Gottesmutter Maria besonders geehrt, alleine in Deutschland gibt es 11 Wallfahrtsorte, an denen besondere Marienwunder geschehen sein sollen. In großen Kirchen gibt es oft besondere Marienaltäre, es gibt auch spezielle Marienkirchen, in denen der Fokus nahezu ausschließlich auf Maria gerichtet ist.

Marienaltar im Augsburger Dom

Nicht nur wir Hindus, auch die Lutheraner empfinden die Marienverehrung als kaschierte Verehrung der Muttergöttin. Weitere Evidenz, dass die Marienverehrung in der Tat die Verehrung der Muttergöttin ersetzt hat, lässt sich an der Rolle von Maria im Katholizismus finden. Hier die zweite Strophe des Ave Maria, dem wichtigsten Mariengebet, auf Latein – der Sprache, in der die alten Gebete ursprünglich verfasst wurden:

Sancta Maria, Mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus
nunc et in hora mortis nostrae.

Interessant ist hierbei die zweite Zeile: ora pro nobis peccatoribus. „Ora“ (das Verb ist orare) heißt sprechen oder beten. „pro“ bedeutet für und „nobis peccatoribus“ bedeutet „uns Sünder“

Die Katholiken bitte also Maria, für sie zu sprechen / zu beten. Auch wenn Maria als Mediatrix natürlich in den theologischen Lehrbüchern nicht zu finden sein wird, legt „ora“ dem Gläubigen doch nahe, seinen Glauben in die göttliche Mutter als Mediatrix in Maria hinein zu projezieren.

Fazit

Wir haben somit vielen Parallenen zwischen „typisch katholischen“ Praktiken und Praktiken aus dem Hinduismus gesehen. Nimmt man lokale Traditionen und Gebräuche mit ins Bild, ließen sich wahrscheinlich noch Dutzende weitere finden. Die Anzahl der Gemeinsamkeiten und die versteckte Gegenwart zweier sehr bedeutender Elemente des Hinduismus (Anrufung von Devas für bestimmte Aufgaben und Verehrung der göttlichen Mutter bzw Muttergöttin) im Katholizismus schließen aus meiner Sicht den Zufall als Grund für die Ähnlichkeiten aus.

Wenn wir aus dem Westen uns also dem Hinduismus, den wir Hindus Sanātana Dharma, die ewigen natürliche Ordnung nennen, zuwenden, so ist dies auch eine Zuwendung zu unseren eigenen Wurzeln. Die spirituelle Kultur Indiens ist, trotz diverser Veränderungen und Verwerfungen, Teil eine Kontinuums, das mindestens bis in die Bronzezeit zurück geht. Unsere Wurzeln in den Tiefen der Zeit sind vor 1100-1200 Jahren durchtrennt worden.

Seit dieser Zeit gab es Erbestattungen (vorher wurden die Toten wie in Indien verbrannt, der Beginn von Erdbestattungen ist für Archäologen ein wichtiger Marker für die Christianisierung) und Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten wie auch Erscheinungen von Wesenheiten in der Natur wurden nun den Kräften des Teufels zugeschrieben. Die alten Heiligtümer wurden überbaut oder ignoriert und – wie bei den meisten Hünengräbern – zum Beginn der Neuzeit als Quelle für Baumaterial verwendet. Diese Abspaltung unserer Vergangenheit wirkt bis heute auf subtile Weise nach.

Die Enge des mittelalterlichen Christentums und dessen Antithese, die Neuzeit mit all ihren Segungen und Irrungen, haben uns zusammen denkbar weit von der Welt unserer Vorfahren entfernt. Auch wenn die Weisheit der alten Schamanen, Druiden und Seher für immer verloren ist, hat doch die unendliche Güte des universalen Bewusstseins, das die Wurzel aller Realität ist (Śrīman Nārāyaṇas) eine weiterentwickelte und verfeinerte Form ihrer Weiheit auf dem indischen Subkontinent bewahrt.

Jeder muss natürlich für sich selbst entscheiden, ob er auf seiner Reise zu den eigenen Wurzeln Philosophie und Praktiken aus dem Hinduismus nur als Inspirationsquelle nutzen will oder – wie ich – durch Einweihung in ein bestimmte Lehrer-Schüler Tradition ein „richtiger“ Hindu wird. Auf jeden Fall sollte aber jeder, der hier lebt und nach Wurzeln und tiefer Weisheit sucht, beides, die Spuren der alten Religion unserer Vorfahren und ihrer lebenden Verwandten aus Indien, genau studieren – nur dann haben wir eine realistische Chance, auf dieser Suche erfolgreich sein.

Adiyēn Mādhava Rāmānuja Dāsan
Geschrieben von Mādhava, Diener Rāmānujas


Bücher / Books

(scroll down for English)

[DEU]
Unsere Mutterseite koyil.org bietet viele englische Bücher sowohl als E-Books (PDF) als auch zu günstigen Preisen im Print an. Wir haben einige dieser Bücher vorrätig, alle anderen können über uns bestellt werden. Die Lieferung kann aber durchaus 2-6 Monate dauern, da wir wegen der hohen Versandkosten aus Indien Lieferungen so gut es geht bündeln bzw Śrī Vaiṣṇavas bei Indienreisen bitten, das entsprechende Buch mitzubringen.

Wir haben begonnen, einige dieser Bücher ins Deutsche zu übersetzen und mit vielfältigen Ergänzungen und Anmerkungen zu versehen, damit sie für Leser ohne Hintergund in indischer Kultur verständlich sind. Ein Buch ist bislang fertig, weitere deutsche Bücher – insbesondere eins zu Rāmānuja – sind mittelfristig (2020/2021) geplant.

Um Bücher zu bestellen, bitte eine Email an uns schicken.

Unter den angebotenen Büchern sind 4 Bücher essentiell, sie sollten von jedem gelesen werden, der in unsere Line eingeweiht worden ist:

(1) Simple Guide to SrIvaishNavam / Śrī Vaiṣṇavam – eine Einführung
(2) know our AzhwArs & AchAryas
(3) SrIvaishNava thiruvArAdhanam
(4) SrI rAmAnuja vaibhavam

Desweiteren werden wir nach Möglichkeit ein Buch namens „aruLichcheyal anusandhAnam“ ins Programm nehmen, das ist eine Sammlung der wichtigsten Verse der Āḻvārs mit Erläuterungen. Zur Zeit ist dieses nicht vorrätig.

[ENG]
Our mother site koyil.org is offering a large number of books in English and Tamil, there are also numerous books available in Telugu and Hindi. Some of the English books are available via this site, we give a list below.

You can order all other books from us, too. However, the shipping of single books from India is not economical, so we would try to bundle orders / ask travelling Śrī Vaiṣṇavas to bring the books with them.

To order books, kindly write us an email.

If you are initiated, make sure to have read the following books:

(1) Simple Guide to SrIvaishNavam
(2) know our AzhwArs & AchAryas
(3) SrIvaishNava thiruvArAdhanam
(4) SrI rAmAnuja vaibhavam

It is also highly recommended to read the koyil.org book „aruLichcheyal anusandhAnam“, but we don’t have copies of it available at the moment.

Verfügbare Bücher / Available Books

[DEU] Die erste Auflage der offiziellen Einführung in die Śrī Vaiṣṇava Tradition auf Deutsch. 109 Seiten, dutzende farbige Abbildungen. Selbstkostenpreis: 7€

Die zweite Auflage wird ein neues Layout bekommen, das zu etwas geringeren Druckkosten führt…

[ENG] The first German introduction to Śrī Vaiṣṇavam.

[DEU] Die englische Version der offiziellen Einführung.

Geschrieben für ein indisches Publikum / Leser mit Vorkenntnissen. Schwarz / weiß, diverse Abbildungen, 72 Seiten.
Selbstkostenpreis 4€

[ENG] The official koyil.org introduction into Śrī Vaiṣṇavam. Written for an Indian audience / an audicence with some previous knowledge. Black/white, numerous pictures, 72 pages. 4€

Online version: http://ponnadi.blogspot.com/p/simple-guide-to-srivaishnavam.html

[DEU] Lebensbeschreibung und Geschehnisse rund um Rāmānuja, dem wichtigsten Lehrer (Āchārya) unserer Tradition.

Englisch, geschrieben für ein indisches Publikum / Leser mit Vorkenntnissen. Schwarz / weiß, diverse Abbildungen, 51 Seiten.
Selbstkostenpreis 3€

[ENG] The life and glories of Rāmānuja. Written for an Indian audience / an audicence with some previous knowledge. Black/white, numerous pictures, 51 pages. 3€

Online version: http://ponnadi.blogspot.com/2017/04/sri-ramanuja-vaibhavam.html

[DEU] Eine kompakte Übersicht über die Āḻvārs und die wichtigsten unserer Āchāryas.

Englisch, geschrieben für ein indisches Publikum / Leser mit Vorkenntnissen. Schwarz / weiß, diverse Abbildungen, 39 Seiten.
Selbstkostenpreis 3€

[ENG] A compact introduction to the life of our Āḻvārs and the most important of our Āchāryas. Written for an Indian audience / an audicence with some previous knowledge. Black/white, numerous pictures, 39 pages. 3€

[DEU] Lebensbeschreibung und Geschehnisse rund um Manavala Māmnunigal, dem Āchārya, der das heutige Gesicht unserer Tradition maßgeblich geprägt hat.

Englisch, geschrieben für ein indisches Publikum / Leser mit Vorkenntnissen. Schwarz / weiß, diverse Abbildungen, 28 Seiten.
Selbstkostenpreis 2€

[ENG] The life and glories of Manavala Māmnunigal, written for an Indian audience / an audicence with some previous knowledge. Black/white, numerous pictures, 28 pages. 2€

[DEU] Übersicht über Leben und Bedeutung der 10 Āḻvārs.

Englisch, geschrieben für ein indisches Publikum / Leser mit Vorkenntnissen. Schwarz / weiß, diverse Abbildungen, 112 Seiten.
Selbstkostenpreis 5€

[ENG] The life and glories of the 10 Āḻvārs. Written for an Indian audience / an audicence with some previous knowledge. Black/white, numerous pictures, 112 pages. 5€

[DEU] Lebensbeschreibung und Geschehnisse rund um Nammāḻvār, dem bedeutensten unter den Āḻvārs.

Englisch, geschrieben für ein indisches Publikum / Leser mit Vorkenntnissen. Schwarz / weiß, diverse Abbildungen, 28 Seiten.
Selbstkostenpreis 2€

[ENG] The life and glories of Nammāḻvār, written for an Indian audience / an audicence with some previous knowledge. Black/white, numerous pictures, 28 pages. 2€

[DEU] Verse und Vorgehen beim Thiruvārādhanam, der Bildgestalten-Verehrung (Puja) der Śrī Vaiṣṇavas.

Englisch, geschrieben für ein indisches Publikum / Leser mit Vorkenntnissen. Schwarz / weiß, diverse Abbildungen, 52 Seiten.
Selbstkostenpreis 3€

[ENG] A guide to Thiruvārādhanam, the deity worship (Puja) as practised by Śrī Vaiṣṇavas. Written for an Indian audience / an audicence with some previous knowledge. Black/white, numerous pictures, 52 pages. 3€

Einige weitere Bücher liegen in sehr geringen Stückzahlen vor (z.B. die Bhagavad Gītā).

Further books are available (like the Bhagavad Gītā), but we have only a tiny number of copies.