Śrīḥ
Śrīmathē śatakōpāya namaḥ
Śrīmathē rāmānujāya namaḥ
Śrīmath varavaramunayē namaḥ
Śrī vānāchala mahāmunayē namaḥ
Das Thirumālai (திருமாலை) wurde vom Heiligen Thondarippodi Āḻvār verfasst. „Thiru“ (திரு) ist im Tamilischen ein Prefix für etwas Heiliges oder sehr Erhabenes und „mālai“ bedeutet u.a. Girlande. Beides zusammen bedeutet also „heilige Girlande (aus Versen)“. Eine zweite, eher informelle Bedeutung von „mālai“ ist Nārāyaṇa, Gott. Der Name sagt damit zugleich aus, für wen diese Girlande bestimmt ist.
Dieser Artikel ist die erste Übersetzung eines Werkes unserer Āḻvārs in Schriften-Reihe. Wir möchten in unseren Übersetzungen in erster Linie die spirituelle Strahlkraft und Vielfältigkeit der Werke der Āḻvārs mit relativ freien Übersetzungen der Texte von koyil.org ins Deutsche bringen. Ausführliche Übersetzungen und Kommentierungen des Textes, wie sie für das Thirumālai auf koyil.org in Englisch verfügbar sind, sind vorerst nicht geplant.
Wie viele Werke der Āḻvārs ist auch dieses zuweilen nicht ohne weiteres zu verstehen, oft deuten die Āḻvārs nur Dinge mit wenigen Silben an oder kombinieren mehrere Wörter mit Sandhi, so dass die resultierende Buchstabenkombination auf mehrere Arten verstanden werden kann. Wir raten daher dringend davon ab, ohne die Unterstützung eines kenntnisreichen Muttersprachlers die tamilischen Originaltexte, die man auf koyil.org finden kann, zu analyieren. Oft gehen Übersetzungen aus Google Translate / dem Wörterbuch in die völlig falsche Richtung…
Würdigungsvers (Thanian), verfasst durch einen Lehrer von Rāmānuja
Oh, Du mein Geist, preise und wiederhole immerzu die Verse des Thirumālai.
Der, der in Śrīraṅgam weilt (Śrī Raṅganatha) ist niemand anderes als Krṣṇa, zu dessen erhabenen Füßen die Kühe weiden.
Thondaradhipodi Āḻvār war ihm hingegeben und verheißt uns Glück. Er ist unser Herr, lasst uns immerzu über ihn sprechen.
Mehr als das ist nicht nötig.

Verse 1-10
Der, der all die Welten aufnimmt und wieder freigibt, der, der all die Welten erschafft,
Deine heiligen Namen haben wir gelernt und so wir werden siegreich sein über Yama (Deva, der über den Tod herrscht) und seine Gesellen.
Obwohl unsere fünf Sinne ohne Zügel wanderten, auf Verbotenes und Erlaubtes.
Denn all unsere vielen Vergehen haben Deine Namen zerstört, es bleibt keine Spur. So wandern wir über Yama und seine Gesellen, sieh‘ selbst!
Oh Herr von Śrīraṅgam,
Du hast die Form eines Bergs von Smaragd,
Deine Lippen sind wie Korallen so leuchtend,
Deine Ohren wie Lotusblüten, nie lässt Du Deine Anhänger los,
Herr der Nityasuris, (erhabene Wesen, weitaus mächtiger als Devas, die in Vaikuntha, dem spirituellen Reich des Herrn, leben – grob mit Erzengeln in der Christlichen Mythologie vergleichbar)
Herr der schlichten Kuhirten (Verweis auf die Inkarnation Gottes als Kṛṣṇa),
die immer sein wollten, wo Kṛṣṇa war.
So will ich hier (in Śrīraṅgam) deine heiligen Namen singen,
und böte man mir die Herrschaft über Vaikuntha mit unermesslichem Reichtum, ich wollte sie nicht, wärst Du nicht zugegen.
Oh Herr von Śrīraṅgam! Doch die Geburt hier in Samsāra (dem Kreislauf aus Tod und Wiedergeburt in der materiellen Welt) verabscheue ich,
denn die Samsāris, (Wesen, die durch Samsāra wandern) oh, sie leben zwar 100 Jahre, doch schlafen sie fünfzig und die anderen fünfzig verbringen sie im Unwissen der Kindheit, in Jugend, in Sucht nach Sinnesreizen,
gefangen durch Krankheit, verwenden sie ihre Zeit, um Sinne zu befriedigen. Und im Alter sorgen sie sich, denn ihr Leben wurde nutzlos vergeudet.
Hatte nicht der böse Königssohn (Kshathrabandhu, ein misratener Königssohn, der in den Wald verbannt wurde) durch den heiligen Namen „Govinda“ das Glück, nach Vaikuntha zu kommen?
Selbst mit so „guten“ Menschen hat der Gnädige in Śrīraṅgam Mitleid und Großmut.
Sie (die Samsāris, die den Āḻvār umgeben) sind mitten im Ozean schlimmer Vergehen, und selbst mit ihm als Meister verfangen sie sich in neuen Geburten.
Oh, wir verzweifeln daran!
Er denkt, dass er genießt,
die Sinne und die Frauen,
doch beläd er sich nur mit Schwierigkeit.
Er arbeitet hart und isst erst bei Nacht,
ermattet fällt er zu Bett doch findet er keine Ruhe,
denn stets sorgt er sich um diesen materiellen Körper.
Der Herr der Welt, geschmückt mit kühlem Tulsi (indisches Basilikum),
dessen Anhänger tanzen und singen,
er wird nicht sein Diener, kostet nicht den göttlichen Nektar,
solch niedere Menschen, ein Wunder dass ihnen ihr Essen schmeckt.
Einen Schutzwall aus Härte und Grausamkeit habt ihr um euch gebaut,
schütze Dich besser mit Armut und Dienst an ihm,
denn die Armut des Körpers vergeht, wenn dieser verfällt und stirbt,
während eure Armut im Āthmā (grob: Seele) bleibt.
Der sich nur durch Rechtschaffenheit schützt,
anstatt Raṅganatha zu dienen,
sein Körper ist sein Schutzwall,
er schmückt ihn,
doch nicht einmal die Geier fressen ihn,
so liegt er dort, nutzlos.
Die Menschen, die die Tiefen der Śāstra (maßgeblichen Texte) durchdrungen haben,
all die geringen Gruppen wie Buddhisten oder Jains,
werden sie sie mit dem Herzen prüfen?
werden sie sie mit den Ohren hören? (die Anhänger Bhagavāns (Bhagavatas) sind bereits durch die Existenz dieser Gruppen, die die Veden nicht akzeptieren, beunruhigt. Hören Bhagavatas ihnen zu oder öffenen sich ihren Lehren, ist dies umsomehr Grund zur Besorgnis!
Um zu zeigen, dass man der Śāstra voll vertrauen kann, greift der Āḻvār nun zu drastischen Mitteln:)
Selbst wenn man mich enthauptet,
werde ich nicht sterben.
Ich zeige es euch, es ist ein Fakt,
der, der Lankā zerstört hat (Rāmā, ein Avatar Gottes),
und Ruhm erlangte,
er ist der, nach dem wir streben müssen.
Oh Herr von Śrīraṅgam,
voller Hass sprachen die Jains, die Shaivas,
und die unglückseligen Buddisten.
Unvorstellbare Dinge haben sie über Dich und Deine Angelegenheiten gesagt.
Solche Vergehen werden zu einer Krankheit,
die zum Untergang führt.
Oh, wenn sie so in meiner Gegenwart sprechen,
gleich dort werde ich sie enthaupten,
denn sie müssen vor sich selbst geschützt werden (Der Āḻvār findet, dass es besser so ist, als wenn sie sich mit weiteren Vergehen gegen Raṅganatha noch mehr Vergehen aufladen. Hier ist es wichtig festzuhalten, dass sein Zorn den Āḻvār relativ weit weg von der normalen vedischen Verhaltensnorm bringt. In der Yajur Veda lesen wir: „na himsyat sarvabhutanam“, „töte kein lebendes Wesen.“ Diese Aussage ist also ein Ausdruck seiner Wut aufgrund der Vergehen gegen Raṅganatha, keine Anweisung für Zuhörer / Leser.)
Oh Menschen, gibt es irgend einen anderen Herrn, bei dem wir Zuflucht nehmen können in schwieriger Zeit?
Er ist der Eine, der Höchste.
Ihr wisst nicht mehr als dies aus den Schriften,
denn er ist versteckt, ihr könnt ihn nicht erkennen.
Doch außer ihm gibt es keinen Herrn.
Deswegen nehmt Zuflucht beim Hirten der Kühe, meinem Herrn,
haltet seine Füße und ergebt euch ihm.
(Der Hirte der Kühe ist Kṛṣṇa. Unter all den Formen, die Gott angenommen hat, ist Kṛṣṇa die nahbarste – daher sollen die Menschen bei ihm Zuflucht suchen)
An allen Orten wurden (geringe) Devas zur Verehrung eingeführt.
Doch die, die ein exaltiertes Leben führen wollen, finden die Mittel in der unvergleichlichen Güte, die in Śrīraṅgam zugegen ist.
So sage ich es euch, doch ihr, die ihr euch anderen Dingen als Śrīman Nārāyaṇa hingebt, habt ihr es verstanden?
Selbst wenn er prachtvoll, auf seinem Gefährt Garuda, zugegen ist, wartet ihr doch am Schrein des Devas der Armut und bettelt um Geld.

Verse 11-20
Der, der mit seinem Bogen einen Damm durch den tosenden Ozean baut (nachdem der Deva, der über die Meere herrscht, auf das Bitten Rāmas nicht erschienen war, nahm dieser seinen Bogen und drohte ihn zu erschießen. Darauf hin kam er und ermöglichte den Bau des heute noch sichtbaren Damms nach Sri Lanka, Rama Setu ),
Zum Schutz der Welten zerstörte er im Kriege Rāvaṇa, den König der Dämonen.
Der, der stets in Śrīraṅgam weilt, dem berühmten Tempel mit seinen vielen Mauern – ihr sagt seine Namen nicht, obwohl es so leicht ist.
Wohl wurdet ihr nicht im Mutterbauch gesegnet und so verschwendet ihr eure Zeit.
Als Yama (Deva des Todes) und Murkalanum sprachen,
und die in Narakam (höllische Unterwelt) diese Worte hörten,
wurde Narakam für sie wie Svargam (die himmlich Welt),
die Namen Gottes machten Narakam zu einem wunderbaren Ort. (Murkalanum hatte viele schwere Vergehen auf sich geladen, doch gab er zur Vergebung eine großzügige Spende und widmete sie Kṛṣṇa mit den Worten „Kṛṣṇārpaṇam“. Nach seinem Tod wird er von den Gehilfen Yamas nach Narakam gebracht, Yama empfängt ihn jedoch freundlich. Murkalanum ist verwirrt und Yama erklärt ihm, dass dies durch die Macht der Namen Gottes, selbst wenn sie nur einmal ausgesprochen werden, geschieht. Darauf hin sprechen Murkalanum und Yama ausführlicher über den Ruhm der Namen Gottes. Diejenigen, die ebenfalls in den höllischen Unterwelten sind und nicht so gut behandelt wurden, fühlten sich in diesem Moment, als wäre sie in Svargam)
Da sie Deinen Namen nicht sprachen, ihn vergaßen,
fielen schon so viele große, aber materialistische Menschen.
Sie vielen in den Sumpf aus Sorgen,
dies sorgt mich zutiefst.
Die Wellen des übel riechenden Ozeans umspülen dieses Land und seine Wesen (diese Ozean ist Saṃsāra, der Kreislauf aus Tod und Wiedergeburt),
Der Herr der Nityasuris, geschmückt mit einer süß duftenden Girlande aus Tulsi, nur ihn verehrt!
Wenn diese Menschen ohne Wissen, die als Sklaven ihrer Sinne leben, doch nur „Śrīraṇgam“ sagen würden,
auf diesem Land und in Narakam würde niemand mehr wandeln (da alle Samsāra verlassen), nur noch Gras würde wachsen.
Gärten, wo Schwärme von Bienen summen,
Gärten, wo schöne Pfauen tanzen,
Gärten, die die Wolken küssen,
Gärten, wo Scharen von Wachteln sich rufen,
Gärten, wo der Herr der Nityasuris wohnt,
sie sind der Schmuck (von Samsāra).
Die, die nicht einmal das Wort Śrīraṅgam aussprechen,
sie sind undankbare Dummköpfe.
Sie fallen übereinander her um zu essen,
so nehmt ihnen das Essen weg
und gebt es den Hunden! (Denn sie sind dankbar, diese Menschen nicht.)
So lange war ich auf dem falschen Weg;
Der Herr, dessen Flagge Garuda zeigt, zeigt seine wahre Natur all denen, die ihn nicht hassen. (so wenig ist nötig)
Die, die sich für andere Dinge als ihn interessieren,
er wird ihnen Unwahres zeigen.
Die, die wissen, sollten wissen, wie sie sich aus Samsāra erheben,
nachdem sie verstanden haben, wer der Herr aller Herren ist,
wird er sich ihnen offenbaren und ihre letzten Zweifel verfliegen.
Der Herr, der die Welt durch seine Schönheit versklavt,
seine Stadt ist Śrīraṅgam.
In der Zeit, als ich mich in weltlichen Dingen versenkte
täuschte ich, stahl,
war verfangen in den Augen der Frauen,
rund und große wie die von Fischen,
war gefangen im Netz (von Samsāra)
Ich sank, ich schrie und er betrat mein Herz,
der höchste Herr, der in mir eine Flut der Hingabe steigen ließ,
ist sein Ort nicht Śrīraṅgam?
Ich stand, ihm hingegeben,
doch ich konnte ihn nicht preisen,
konnte ihm keinen Dienst verrichten,
verstand seine Güte nicht.
Der Geist war hart wie Eisen,
doch er wurde weicher.
In Śrīraṅgam, umgeben von Gärten, umwimmelt von Bienen,
Śrī Raṅganatha, Periya Perumāl, unser geliebter Herr, weilt dort,
ihn genossen meine Augen, und wie sie ihn genossen!
Vom Kāveri Fluss, wehen feine, süße Tropfen zu ihm,
er (Śrī Raṅganatha) ruht allein, und herrscht,
er ist Kṛṣna mit roten Augen wie Lotus.
Mein Herr, Kṛṣna, mit Lippen rot wie reife Früchte,
Aus den Augen die ihn sahen,
fließen viele kühle Tränen der Freude.
Ein Sünder wie ich, was soll ich tun?

Für alle die, die in dieser Welt weilen,
der Herr von allem, mit der Farbe des Ozeans,
mein Herr, der seinen Kopf nach Westen streckt,
und seine Füße nach Osten,
den Menschen im Norden zeigt er seinen wunderbaren Rücken,
und schaut in den Süden nach Lankā (Sri Lanka),
so liegt er auf dem Schlangenbett (die Weltenschlange Ādiśeṣa ist sein Bett).
Nachdem ich ihn so ruhen sah,
schmolz mein Körper.
Oh, was sollte ich tun?
Umflossen vom Kāveri liegt Śrīraṅgam,
auf dem Schlangenbett schläft er, mein Herr, wundersam.
Auf seiner Brust weilt Mutter Lakṣmī,
sein Körper hat die Farbe von Smaragd,
seine Schultern, seine roten Lippen, sein Mund wie Koralle,
so herrscht er, seit langer Zeit.
Die, die seine Herrlichkeit erfahren, können sie (in Samsāra wieder) verlorengehen?

Verse 21-30
Wir sind bescheiden und halten unseren Geist klar,
in den Dingen von dem, dessen Mund wie Korallen scheint.
Großartig und mit starkem Willen, doch unfähig zu leben,
denn seit Aeonen bin ich getrennt von Bhagavān.
Oh Herz, von perfekter Schönheit, schimmernd wie rotes Gold, schimmernd wie Meru (ein mystischer Berg, der die Mitte des Universums markiert).
Im Tempel liegt der Herr, scheinend wie ein blauer Diamand,
die Schönheit wie er dort liegt und ruht,
kann der Geist es fassen? Sag es mir!
Oh stumpfer Geist, jenes, was über Bhagavān gesagt werden soll – spreche nur das.
Nichts über seine Größe können wir selbst sagen, denn nur die Makellosen können ihn sehen wie er ist.
Stets weilt er im Geist der Makellosen, wir können nur über das sprechen, was wir erfahren haben.
Können wir Hymnen über ihn dichten? Sag es mir!
Unstet, so bin ich, so wenig edel, als wäre der Ganges in der Mitte des Kāveri (der Kāveri wird auch Ganges des Südens genannt. Er wird in unserer Tradition als weitaus heiliger als der Ganges gesehen, seit dem er den Śrīraṅgam Tempel, der auf einer Flussinsel liegt, umfließt. Raṅganatha soll etwa zur Zeit Rāmas auf diese Insel gekommen sein, der erste Tempel wurde kurz darauf errichtet.)
Schäumend fließt er, mir großer Kraft zu all den Orten, (heute ist der Kāveri durch die Übernutzung seines Wassers bei der Kaffeeproduktion nur ein Schatten seiner selbst)
süße Haine umgeben ihn, zu ihm,
dem Herrn, dem Gebieter aller.
Er ruht in unvergleichlicher Pose,
nach dem ich dies sah, kann ich es vergessen, kann ich weiter leben?
Ich stehe, gebannt, unfähig zu handeln.
Die Fluten des Kāveri reißen, fließen zu allen Seiten und die Gärten,
im Tempel liegt er, der stiehlt (die Herzen seiner Anhänger),
er ruht, göttlich, mit einem Gesicht wie Lotus.
Oh Herz, selbst nachdem Du ihn verehrt hast,
bleibst Du hart. Merkst Du nicht, dass er ohne Gleichen ist?
Du gibst nur vor ihn zu lieben! Du verschwendest Deine Zeit in gespielter Geschäftigkeit!
Oh Raṅganatha,
ich ging fehl in den Pflichten des Brāmānen,
ich nahm nicht einmal das Bad,
das Vorrausetzung ist um das Karma der drei Arten des Feuers zu tun
und so Vergebung zu erreichen (damit ist vermutlich Sandhyāvandhanam, das Ritual der drei Übergänge der Sonne (Aufgang, Höchststand, Untergang) gemeint, was von allen Brāmānen und anderen, die „Dvijas“, also in die Veden Eingeweihten, täglich ausgeführt werden muss).
Ich ging fehl und habe es nicht, (es, die unmittelbare Erkenntnis des Āthmās, die Jñāna Yoga ermöglich, durch die Verpflichtungen zu Karmas, rituellen Handlungen, transzendiert werden können) ich fühle keine Liebe zu Dir (was Bhakti Yoga ermöglichen würde, durch das Jñāna Yoga transzendiert wird).
Oh, wie glücklich ist es! Ich rufe den, der Fülle ist,
der die Form des Ozeans hat, in meiner Sache.
Du musst mich segnen, gib mir alles (Karma, Jñāna und Bhakti), bereinige meine Vergehen gegen die Pflichten!
Wenn ich mit Blumen zu Deinen Füßen stehe,
keine Kraft, voller Fehler, das bin ich,
ich finde keine Worte, Dich zu preisen,
unfähig Gelerntes zu rezitieren.
Mein Herz findet keine Liebe zur Dir,
doch so kann Raṅganatha durch mich keine Freunde erfahren.
Oh, für was wurde ich geboren?!
Die Affenkrieger schoben Berge ins Wasser,
sie gingen ins Wasser und verschoben Sand,
sie rannten in den schäumenden Ozean,
sie blockierten ihn, ohne Fehl und Täuschung.
Oh, ich bin nicht wie sie, wie die Eichhörnchen,
mein Geist ist hart wie die Bäume und verstrickt in Täuschung,
ich, der hohes Ansehen hat und und von Herzen dienen sollte,
doch ich diene nicht,
dort stehe ich, vergesse.
Die himmlischen Wesen, sie kennen ihn nicht,
den strahlenden Herrn von Vaikuṇtha,
für Gajendra, dessen rotes Fleisch das Krokodil fressen wollte, kam er und zürnte dem Krokodil.
Doch wird er uns Hunde schützen,
wird er unsere Vergehen ignorieren?
Für was wurde ich geboren, wenn nicht als sein Diener?
Ich wurde nicht an einem Divya Deśam (heiliger Ort) geboren,
besitze dort kein Land, keine Verwandten, niemand.
Niemanden habe ich auf dieser Erde.
Und Deine heiligen Füße, ich umarmte sie nicht.
Herr von Allem, mit der Farbe dunkler Wolken,
mein Kṛṣṇa, ich rufe zu Dir, mein Herr,
der, der in Śrīraṅgam weilt, wer sonst kann mich schützen?
Es ist keine Reinheit in meinem Geist,
in meinen Worten keine Freundlichkeit,
in Zorn, feindlich blickend, ich spreche Worte von Feuer,
Er ruht in Śrīraṅgam, seine Girlande aus Tulsi, Blätter prall, als würden die Pflanzen (noch) im Boden stehen.
Für mich (der so voller Fehler ist), nach meiner Kapitulation vor Dir,
Zuflucht musst Du geben mein Herr, dessen Diener ich wurde.

Verse 31-40
Die, die Bußen praktizieren, ich bin keiner von ihnen.
Die, die wohltätig sind, ich bin keiner von ihnen.
So wie salziges Wasser bin ich, meinen Verwandten ohne Nutzen.
Selbst die Frauen mit roten Lippen, ich zerbrach die Verbindung, ich war wie ein Dieb.
Der, der in Śrīraṅgam lebt, er verschwendete eine Geburt mit mit mir.
Es summt in den Hainen,
Insekten schwirren und zieren,
im Tempel, mit einem Körper wie dunkle Wolken, Kṛṣṇa!
Keinen Pfad kannte ich, der zu Dir führt,
unter den Menschen wie ein Narr, so stand ich.
Ein Narr, ein Narr bin ich.
Alles Wahre gab ich auf, gefangen im Netz von Frauen mit wallendem Haar.
Viele Lügen hielten mich am Rand, keinen Ort hatte ich, an den ich gehen konnte. So kam ich, so stand ich.
Oh Herr, der in Śrīraṅgam weilt, durch den Wunsch, der durch Deine Gnade kam,
Als Lügner kam ich, stehe ich, als Lügner, als Lügner.
In meinem Herzen weilt er, der Allwissende.
Kein Wissen hatte ich über dies,
ich, der Dieb, diente, nahm dienene Haltung von anderen an,
nahm die Gedanken derer, die wussten,
ich schäme mich, ich gehe von Dir und lache, dass mir die Rippen brechen.
Oh Herr, an dem Tag, als Du die Welten überschritten hast (als Trivikrama),
ich werde niemand anderen als Dich verehren,
der mit roten Augen, seinen Anhängern geneigt,
mein Lebenshauch, mein Nektar, mein Herr, Seele meines Lebens, wie Nektar.
Meine vielen Vergehen, ich werde an niemand denken als an Dich, oh meine vielen Vergehen!
Er stoppte den Regen einst, mit dem Berg (ein Verweis auf die Begebenheit, wo Kṛṣṇa den Govadhan Hügel hochhielt, um die Menschen vor dem Regen und Sturm zu schützen, den Indra geschickt hat) zum Schutz und ohne Mühe
Der, dessen Stärke unermesslich ist.
Er, der ist wie der wunderschöner Fluss.
Frauen mit Augen wie Rehe, sie fangen im Netz ihrer Augen und Menschen wie ich erbeben daran,
kann Dein Blick mich nicht schützen (so wie er den Berg zum Schutz erhob)?
Du, der Urgrund, der in Śrīraṅgam weilt, nur Dich, ich rufe Dich!

Der Fluss (Kāveri), er reißt, ist trüb, umspült den Tempel.
Im Tempel scheint er, Periya Perumal (die unbewegliche Haupt-Bildgestalt von Raṅganatha), ist wie Vater und Mutter.
In meinen Dingen, oh er schaut auf mich mit freundlichem Blick,
er tut mir Gefallen, aber er spricht kein Wort der Vergebung zu mir!
Oh, sein Herz ist so hart.
Oh, Dinge der Welt, sie scheinen so groß, überdecken die Natur des Āthmā, doch ich erkenne es.
Erkenne den Dienst an Bhagavān als letztes Ziel,
weiß, dass ich die Sinne kontrollieren muss (und nicht die Sinne mich), löse die Anhaftung.
Mein Haupt wird leicht, ich stehe an Deiner Türschwelle (wie ein Wächter).
Die, die leben und sich selbst vernachlässigen, genießt Du sie nicht, Du, der im Tempel ruht, um den der Kāveri fließt?
Der Dienst für Dich, mit Tulsi gekrönt, auch die, die nicht dienen, sie sollten es;
Die Vaidikas (Menschen, die die vier Veden rezitieren können), sind sie nicht am Dienst an Dir interessiert, gebührt dieser Rang ihnen nicht.
Die, deren Geburt nicht tiefer sein kann, sind sie Deinen Füßen hingegeben, genießt Du sie nicht, dort, im Śrīraṅgam Tempel?
Der, dessen Brust Śrī Mahālakṣmī und das Mal (Śrīvatsa) schmücken,
Die, die Dich als einziges Mittel im Herzen haben, sie haben unbegrenztes Vertrauen in Dich!
Alle Wesen dieser Welt fürchten gewaltsamen Tod und Leid durch Feuer. Selbst die, die sich (in vergangenen Leben) solche Taten aufgeladen haben, die Wirkungen dieser Taten werden sie nicht mehr treffen (wenn sie vor Dir kapitulieren und Dich als einziges Mittel akzeptieren).
Verse 41-45
Der, der in Vaikuntha lebt, den Brahmā (der Demiurge des jeweiligen Universums) und die anderen himmlischen Wesen (Devas, Gandharvas usw) nicht kennen, wenn sie es sagen. (Der letzte Einschub ist rätselhaft. Unsere Āchāryas deuten ihn so, dass diese Wesen sagen, dass „es“, das ist, worum es dem Āḻvār in diesem Abschnitt geht: Die Kapitulation vor- und den alleinigen Schutz durch Bhagavān. Sie, die himmlischen Wesen, sagen also, dass die den Schutz Bhagavāns suchen.)
Er, dessen Krone mit Tulsi geschmückt ist, tropfend von Honig, wenn sie es sagen. (Auch dieser wiederhole Einschub von „என்பராகில்“, verstanden als „wenn sie es sagen“, ist rätselhaft. Unsere Āchāryas kommentiere hier, dass der Āḻvār hiermit sagt, dass die vorherige Beschreibung von Bhagavān nicht von ihm, sondern von den himmlischen Wesen stammt, deren Ersuchen nach Schutz erhört wurde).
Selbst wenn sie niederste Dinge tun (unsere Āchāryas merken in den Kommentaren hier insbesondere das Töten von Wesen an, um sie zu essen),
für sich selbst oder für andere, die Reste von Bhagavāt Prasadam (Essen, dass Bhagavān geweiht wurde) werden sie reinigen.
Sie (Brahmanen) kommen aus einer der von Brahmā, fehlerlos von Anfang, die, die die vier Veden kennen.
Doch auch die, die in einem Stand (d.h. Kaste) geboren wurden, unter der es keine mehr gibt (Kastenlose / Dalits, Ausländer wie wir, deren Familien keine Kaste haben),
haben sie die Beziehungen zur Dir realisiert, verherrlicht sie, lehrt sie, verehrt sie wie den Herrn, der in Śrīraṅgam weilt, dort, hinter hohen Mauern.
Die sechs Teile der Veden, einzigartig (Jede der vier Veden hat neben den Kernteil aus Hymnen und Philosophie Vedāṅgas, Hilfstexte zu prakischen Themen in sechs Kategorien: Aussprache, Verslehre, Grammatik & Wortbedeutungen, Anweisungen für die Durchführung von Ritualen sowie der Wahl von Zeitpunken.),
die vier Veden, einzigartig, in ihren Herzen verankert durch Übung und Rezitation.
Sie führen Deine Anhänger an, große Brahmanen sind sie,
doch wenn sie auf Deine Anhänger (die mit niederer Geburt) herabschauen,
im selben Moment sind sie selbst auf die Stufe der untersten Kaste gefallen.
Oh, (durch den), der in Śrīraṅgam weilt.
Śiva, mit langem verfilztem Haar, und Brahmā,
sie taten Bußübungen für unvorstellbare Zeit, um Dich zu sehen,
sie ließen ihre Köpfe hängen, als Du für Gajendra aus Gnade ans Ufer des Teiches kamst – selbst die Nityasuris waren darüber erstaunt! Du ist blind (siehst meine Vergehen nicht, bist trotzdem gnädig) – wie kann man denken, dass Du die Zuflucht aller bist? (Nur für die, die nicht versuchen, ihn durch eigene Anstrengung erreichen.)
In der großen Stadt Mathura (Stadt im Norden Indiens, zu der Vrindavan, der Kindheitort Kṛṣṇas gehört) mit ihren wunderschönen, silbrig-weiß dekorierten Häusern,
der große Elefant, im Wahn durch Kavaḷam (ein bestimmtes Futter), Kṛṣṇa tötete ihn (im Gegensatz zu Ganjendra im vorigen Vers, die Geschichte dazu wird u.a. im Kṛṣṇa Buch der „Hare Krishnas“ erzählt),
Raṅganatha, stets in Liebe zu seinen Anhängern, er schützt mich,
Thondaradhipodi, vertieft in den Dienst an den Anhängern von Bhagavān,
diese Verse, selbst wenn sie fehlerhaft in Wörtern und Versenkunst sind,
sie sind für meinen Herren, sind sie nicht voller Süße?
Adiyēn Mādhava Rāmānuja Dāsan
Übersetzung Englisch – Deutsch
Adiyēn Krishna Rāmānuja Dāsan
Übersetzung des tamilischen Kommentars von Periyavāccan Piḷḷai ins Englische.